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Was Sie darüber wissen sollten

BLAULICHT & MARTINSHORN

 

Hier erfahren Sie, wann diese Sondersignale eingesetzt werden dürfen, warum der ganze Lärm auch nachts sein muss und wie Sie sich richtig verhalten, wenn sich Ihnen ein Einsatzfahrzeug mit Blaulicht und Martinshorn nähert.

Mit den ersten Fahrzeugen bei der Feuerwehr, ganz gleich ob Handkarren oder Pferdefuhrwerke, kamen auch die ersten Sondersignale. Laute Rufe, Glöckchen oder Mundtröten machten jedem klar: "Platz, die Feuerwehr kommt!" An diesem Prinzip hat sich nur die Technik geändert. Ansonsten gilt auch heute noch, dass Fahrzeugen, die mit Blaulicht und Martinhorn unterwegs sind, sofort freie Bahn zu schaffen ist und Vorrang zu gewähren. Doch jeder Bürger und Verkehrsteilnehmer sollte noch mehr über die Sondersignale wissen...

 

Voraussetzungen und rechtliche Regelung

Die Verwendung von Blaulicht und Martinshorn ist in Deutschland in der Straßenverkehrsordnung (StVO) geregelt. Das Einsetzen des Sondersignals ist auf wenige Ausnahmesituationen beschränkt, um dem Missbrauch vorzubeugen. Es darf nur verwendet werden, wenn höchste Eile geboten ist: - Menschenleben zu retten oder schwere gesundheitliche Schäden abzuwenden. - Eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung abzuwenden. - Flüchtige Personen zu verfolgen. - Bedeutende Sachwerte zu erhalten.

Für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität oder Qualität der angegebenen Informationen übernimmt die Freiwillige Feuerwehr Saal a. d. Saale sowie der Webmaster keinerlei Gewähr.

Falsches Verhalten

Viele Autofahrer verhalten sich falsch, wenn im Rückspiegel plötzlich Blaulichter auftauchen. Die häufigste Fehlreaktion ist das unvermittelte Abbremsen mitten auf der Fahrbahn. Damit riskieren Sie nicht nur einen Auffahrunfall mit anderen Fahrzeugen, sondern erreichen auch das Gegenteil vom Gewünschten: Sie behindern das Einsatzfahrzeug. Ebenso falsch ist, unüberlegt rechts heranfahren, womöglich in eine Seitenstraße. Denn woher wissen Sie, ob das Einsatzfahrzeug nicht genau hier abbiegen muss?

Als Grundregel für richtiges Verhalten gilt:

Besonnenheit: Ruhe bewahren!
Orientieren: Woher kommen die Signale? In welche Richtung bewegen sich die Fahrzeuge und wie viele Fahrzeuge sind es?
Andere berücksichtigen: Immer den Blinker setzen, um Einsatzfahrzeugen anzuzeigen, in welche Richtung man Platz schaffen will, dabei auf Fußgänger, Radfahrer oder Mofafahrer achten.

 

 

Wie verhalte ich mich richtig, wenn sich ein Einsatzfahrzeug nähert?

In Ortschaften:

- Ruhe bewahren
- Langsamer werden, wenn möglich äußerst weit rechts fahren. Benutzen Sie den Bürgersteig als Ausweichzone mit!
- Halten Sie Ihren PKW an, wenn Sie können und die Einsatzfahrzeuge nicht mehr behindern. Lassen Sie die Einsatzfahrzeuge passieren. Vorsicht, die Feuerwehr fährt oft mit mehreren Fahrzeugen. Deshalb erst in den Rückspiegel schauen, bevor Sie weiterfahren.
- Das gleiche gilt für die Gegenfahrbahn.
- Fahren Sie nie in eine Kreuzung ein, wenn Sie dadurch ein Einsatzfahrzeug behindern würden.
- An der roten Ampel: Bleiben Sie nicht vor der roten Ampel stehen, sondern fahren sie langsam in die Kreuzung ein, oder auf die Verkehrsinsel, wenn sich ein Einsatzfahrzeug von hinten nähert und lassen sie es passieren. Dies ist keine Ordnungswidrigkeit, sondern wird geduldet. Notieren Sie sich bitte Kennzeichen des Fahrzeuges, Datum und Uhrzeit, so können sie jeder Zeit den Beweis dafür erbringen.

 

Auf Bundes- oder Landstraßen

- Ruhe bewahren

- Geschwindigkeit verlangsamen, rechts heranfahren (auch bei entgegenkommenden Einsatzfahrzeugen).
- Einsatzfahrzeuge passieren lassen.
- Überholen Sie keinen langsam fahrenden Feuerwehr- oder Rettungswagen. Der Unfall könnte kurz vor Ihnen liegen!

 

Auf der Autobahn

- Ruhe bewahren

- Rettungsgasse bilden: bei zwei Fahrspuren in der Mitte, bei drei oder mehr Fahrspuren zwischen der rechten und der mittleren Fahrspur.
- Gasse nicht schließen, es können Polizei, Notarztwagen, Abschleppwagen, oder weitere Feuerwehrfahrzeuge folgen.
- Blockieren Sie nie die Standspur. Einsatzfahrzeuge können diese dann mitbenutzen.
- Überholen Sie keinen langsam fahrenden Feuerwehr- oder Rettungswagen. Der Unfall könnte kurz vor Ihnen liegen!

 

 

Warum auch in der Nacht mit Blaulicht und Martinshorn?

"Muss das denn sein!? Nachts will ich meine Ruhe - jetzt könnten die ihr Martinshorn aber abschalten!" Fühlen Sie sich auch gestört, wenn Sie nachts durch Sondersignale geweckt werden? Wir können es verstehen. Doch leider können die Fahrer der Fahrzeuge aus Sicherheitsgründen darauf keine Rücksicht nehmen, wenn es darum geht, schnell auszurücken, um Menschenleben zu retten, oder große Sachwerte zu erhalten.

Die Straßenverkehrsordnung beinhaltet eine klare Regelung und ist gesetzlich vorgeschrieben, wenn Wegerechte in Anspruch genommen werden, müssen Blaulicht und Martinshorn eingeschaltet sein.

Sollte ein Fahrer aus seiner eigenen Entscheidung heraus das Martinshorn nicht einschalten, so handelt er fahrlässig und kann bei einem Schadensfall zur Haftung herangezogen werden.
Doch es ist kein willkürliches Gesetz, um Bürger zu ärgern. Ganz im Gegenteil: Es soll vor allem sie als Verkehrsteilnehmer schützen. Die frühzeitige Ankündigung des Fahrzeugs soll jedem die Möglichkeit geben, rechtzeitig zu reagieren und so gefährliche Fahrmanöver oder gar Unfälle zu vermeiden. Das gilt im Berufsverkehr ebenso wie in der Nacht, wenn scheinbar keiner unterwegs ist. Denn rechnen Sie in solchen Augenblicken mit einem tonnenschweren Einsatzfahrzeug, das mit erhöhter Geschwindigkeit zu einem Unfall oder Brand unterwegs ist?

Und vielleicht haben Sie auch etwas Verständnis, wenn Sie über folgendes nachdenken:

Sie können sich bequem im Bett wieder umdrehen und weiterschlafen. Die Feuerwehrleute, die bis vor wenigen Minuten auch noch in ihren Betten lagen, haben dazu vielleicht in den nächsten Stunden keine Gelegenheit - und müssen am nächsten Morgen genauso zur Arbeit wie Sie. Wenn Sie einmal die Hilfe der Feuerwehr brauchen oder bei einem Einsatz Ihre Kinder nach einem Discobesuch in einen Unfall verwickelt sind, sind Sie sicherlich für einen schnellen Einsatz dankbar. Dann wäre es Ihnen auch ziemlich egal, ob jemand anderes vielleicht durch die anrückende Feuerwehr geweckt wird...

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