top of page

Feuerwehrlexikon

WAS IST WAS

Sicher haben Sie schon oft von Dingen wie Strahlrohr, B-Schlauch oder ähnlichem gehört und sich gefragt, was das denn eigentlich genau ist. Hier wollen wir Ihnen die gängigsten Ausrüstungsgegenstände bei der Feuerwehr erklären.

Druckschlauch (B-Schlauch, C-Schlauch, D-Schlauch)

Druckschläuche haben die Aufgabe der Wasserweiterleitung. Sie werden vorwiegend bei der Brandbekämpfung verwendet. Deshalb bestehen Sie daher auch aus schwer brennbaren Faserstoffen (Polyester). Druckschläuche haben im Allgemeinen eine flexible Form, die  sich flach zusammenfalten lassen, wenn sie nicht unter Druck stehen. Dies hat den Vorteil, dass sie sich platzsparend transportiert werden können. Der übliche Betriebsdruck liegt zwischen fünf und zehn bar. Der Zerplatzdruck beträgt 25 bar, d. h. neue Schläuche müssen 24 bar ohne Zerplatzen aushalten. Praktisch platzen fabrikneue Schläuche aber erst bei einem Druck von 50–60 bar. Allgemein bei der Feuerwehr gängige Typen sind der B-Schlauch mit 75mm Durchmesser und 5/15/20m Normlänge, der C-Schlauch mit 42/52 mm Durchmesser und 15/20m Normlänge und der D-Schlauch mit 25mm Durchmesser und 5/15/20m Normlänge. Die gleichen Schlauchgrößen können beliebig oft aneinander gekoppelt werden.

Saugschlauch

Saugschläuche sind im Gegensatz zu Druckschläuchen formstabil, damit sie sich nicht durch den beim Saugvorgang auftretenden Unterdruck zusammenziehen. Sie werden als Saugleitung an den Saugeingang der Pumpe angeschlossen und zur Wasserentnahme aus offenem Gewässer (See, Fluss) genutzt.

Sammelstück

Ein Sammelstück ist eine Armatur und führt die Löschmittelströme zweier Zuleitungen zusammen. Es wird dazu direkt an den Saugeingang einer Pumpe angeschlossen und verkleinert diesen von Größe A auf Größe B.

Überflurhydrant

Er ist überirdisch fest installiert und hat mehrere Abgänge mit genormten Kupplungen, üblicherweise in der Nenngröße B oder C und seltener auch A. Dies ist auch abhängig vom Durchmesser der Zuleitung. Der A-Abgang wird meist in der Industrie benutzt, um größere Wassermengen aus dem Netz entnehmen zu können.

Unterflurhydrant

Er ist Unterfluhrhydranten befinden sich unterhalb einer Hydrantenkappe, die in die Straße eingebaut wird. Der Deckel der Hydrantenkappe kann ausgehoben werden, wodurch der Hydrantenanschluss zugänglich wird und ein Standrohr angeschlossen werden kann.

Standrohr

Ein Standrohr ist eine Armatur zur Wasserentnahme aus dem öffentlichen Löschwasserversorgungsnetz über Unterflurhydranten. Es besteht aus einem langen Standrohrunterteil mit einem Griffstück, einer Klauenmutter am Fuß des Rohres mit einem Dichtring sowie einem kurzen Standrohroberteil und zwei Niederschraubventile mit Festkupplungen. Mit dem Standrohrschlüssel kann der Hydrantendeckel ausgehoben und das Hauptventil am Unterflurhydrant geöffnet werden.

Verteiler

Ein Ein Feuerwehrverteiler ist eine Wasser fördernde Armatur. Sie dient dem Verteilen des Löschmittels von einer Zuleitung auf mehrere Schlauchleitungen oder in Sonderfällen auch dem Sammeln von Löschwasserströmen aus mehreren Leitungen. In der DIN sind zwei Arten von Verteilern genormt: Der B-CBC-Verteiler und der C-DCD-Verteiler, wobei der B-CBC-Verteiler deutlich häufiger verwendet wird.

Strahlrohr

Strahlrohre sind spezielle Armaturen zur Löschmittelabgabe wie Wasser oder Wasser-Schaum-Gemische. Sie gibt es in den Nenngrößen B, C und D. Jedes Strahlrohr hat ein abschraubbares Mundstück. Dadurch kann die abgebende Wassermenge vergrößert werden. Alle besitzen die Schaltmöglichkeiten Vollstrahl, Sprühstrahl und Halt.

Hohlstrahlrohr

Ein Hohlstrahlrohr ist eine besondere Form eines Strahlrohres, bei der man sowohl die Wassermenge als auch die Strahlform individuell einstellen kann. Wegen der sehr effektiven Löschleistung werden Hohlstrahlrohre in Zukunft die Mehrzweckstrahlrohre verdrängen.

Schaumstrahlrohr

Schaumstrahlrohre sind Armaturen der Feuerwehr zum Auswerfen von Löschschaum. Sie unterscheiden sich grundsätzlich in 2 Typen, nämlich Schwerschaumrohre und Mittelschaumrohre. Inzwischen gibt es jedoch zusätzlich auch Kombischaumrohre die beide Varianten in sich vereinen (siehe Abbildung). Mittelschaumrohre haben eine besonders hohe Wurfweite, dafür jedoch eine geringere Verschäumung. Bei Schwerschaumrohren ist jedoch die Wurfweite gering, dafür entsteht aber eine große Verschäumung.

Stützkrümmer

Der Stützkrümmer ist eine Armatur der Feuerwehr, der beim Einsatz eines B-Strahlrohrs die Rückstoßkraft des Wassers über die Schlauchleitung zum Boden leiten und somit das Halten eines solchen Rohres mit 2 statt 3 Personen ermöglichen soll. Er ist zwischen dem Strahlrohr und dem Schlauch gekuppelt. Stützkrümmer sollten möglichst bei jedem Einsatz mit B-Strahlrohr verwendet werden. Stützkrümmer eignen sich außerdem auch zum Verlegen von Schläuchen über scharfe Mauerkanten und Fensterbrüstungen, zum Hochziehen von Schlauchleitungen und zum Aufbau eines behelfsmäßigen Wasserwerfers mittels eines Verteilers, eines C-Schlauchs und eines B-Rohrs.

Schnellangriffseinrichtung

Die Schnellangriffseinrichtung oder auch Schnellangriffsvorrichtung befinden sich auf Tanklöschfahrzeugen und manchen Löschgruppenfahrzeugen. Sie besteht aus dem im Fahrzeug eingebauten Wassertank, einer Pumpe, und einem direkt an die Pumpe angeschlossenen Druckschlauch, der auf einer Haspel im Fahrzeugheck aufgerollt ist. Vorwiegend ist die Schnellangriffsvorrichtung dem formbeständigen Hochdruckschlauch vorbehalten. Die Länge beträgt zwischen 40 und 60 m. Die Schnellangriffseinrichtung bietet Vorteile bei kleineren Löscheinsätzen, wie Autobrände, Containerbrände usw., da sie unabhängig von externer Wasserversorgung und sofort einsatzbereit ist. Jedoch ist sie aus verschiedenen Gründen wie beispielsweise zu kurzer Schlauch, Schlauch schlecht zu transportieren oder zu geringer Querschnitt für Gebäudebrände oder Großbrände eher ungeeignet.

Zumischer

Ein Zumischer für Schaummittel wird dazu verwendet, um Löschschaum zu erzeugen. Durch ihn wird das Schaummittel aus Kanistern oder Tankbehältern angesaugt und mit dem durch ihn fließenden Löschwasser in einem bestimmten Verhältnis gemischt. Je nach der gewünschten Dichte des Schaummittels, stellt man am Zumischer das Verhältnis an Schaummittel in Prozent ein. Eine geringe Zumischrate erzeugt ein dünnes Schaum bzw. Wassergemisch, eine hohe Rate ein dickes relativ festes Gemisch.

Spreizer

Ein Spreizer ist ein Element des hydraulischen Rettungssatzes. Dieses Gerät wird zur Rettung und Bergung von Menschen bei Unfällen auf der Straße oder der Schiene und bei sonstigen Unglücksfällen eingesetzt. Ein Spreizer dient zum Auseinanderspreizen von beispielsweise verklemmten oder deformierten Autotüren oder zum Wegdrücken von Wrackteilen. Er kann allerdings auch zum Zusammendrücken oder Anheben verschiedener Materialien benutzt werden. Durch die multifunktional gestalteten Spreizerbacken, die aus gesenkgeschmiedetem und gehärtetem, scharfkantigem Stahl bestehen, ist es auch möglich in kleinste Spalten zu kommen bzw. Blech zu schälen. Mit einem speziellen Kettensatz kann mit dem Spreizer auch gezogen werden. Ein Beispiel hierfür wäre das Wegziehen der Lenksäule im PKW, um die eingeklemmte Person befreien zu können. Diese Methode ist jedoch veraltet. Stattdessen kommen heutzutage Rettungszylinder zum Einsatz,  die den gesamten Motorraum nach vorne klappen. Spreizer gibt es in verschiedenen Größen, die dadurch unterschiedliche Kräfte aufbringen.

Rettungsschere

Eine Rettungsschere ist ein Element des hydraulischen Rettungssatzes. Dieses Gerät wird zur Rettung und Bergung von Menschen bei Unfällen auf der Straße oder der Schiene und bei sonstigen Unglücksfällen eingesetzt. Eine Rettungsschere dient zum Durchtrennen von Materialien. Bei einem Verkehrsunfall wäre ein Beispiel das Abtrennen des Autodaches. Rettungsscheren gibt es in verschiedenen Größen, die dadurch unterschiedliche Kräfte aufbringen.

Pedalschere

Zum Rettungssatz kann auch noch eine Pedalschere gehören. Durch die geringen Abmaße kann sie Pedale im Fußraum schneiden. Bei Verkehrsunfällen wird dieser Raum oft stark verformt, sodass ein Arbeiten mit einer normalen Rettungsschere daher unmöglich oder schwierig ist.

Kombigerät

Ein Kombigerät vereint die Funktion von Spreizer und Schere. Diesem Vorteil steht als Nachteil die geringere Öffnungsweite des Spreizers und einer etwas geringeren Schnittkraft der Schere gegenüber.

Rettungszylinder

Ein Rettungszylinder ist ein Element des hydraulischen Rettungssatzes. Meist gehören Zylinder in verschiedenen Längen oder als Teleskopzylinder zum Rettungssatz. Dieses Gerät wird zur Rettung und Bergung von Menschen bei Unfällen auf der Straße oder der Schiene und bei sonstigen Unglücksfällen eingesetzt. Je nach Ausführung eignen sich Rettungszylinder zum Drücken und Ziehen. Sie werden vor allem dann eingesetzt, wenn die Öffnungsweite des Rettungsspreizers nicht mehr ausreicht. In Verbindung mit einem Schwelleraufsatz, kann der Rettungszylinder optimal und achsengerecht angesetzt werden. Der Rettungszylinder wird beispielsweise dazu benutzt, um den vorderen Teil des verunfallten PKW´s wegzudrücken.

Schwelleraufsatz

Ein Schwelleraufsatz wird in Verbindung mit Rettungszylindern eingesetzt. Damit kann der Rettungszylinder optimal und achsengerecht angesetzt werden. Die B-Säule ist dadurch ausreichend geschützt und ein Durchbrechen des Zylinders wird so verhindert.

Airbagschutz

Ein Airbagschutz ist ein Hilfsgerät zur Hilfe bei Verkehrsunfällen. Er soll Verunfallte und Einsatzkräfte vor einem unkontrollierten Auslösen eines Airbag schützen, denn die Wucht kann zu schweren Verletzungen führen. Bei der Arbeit mit hydraulischem Rettungssatz besteht die Gefahr, dass Airbags auch noch nachträglich auslösen können. Der Airbagschutz besteht aus einem stabilen Netz aus stark belastbarem textilen Material. Das Netz wird über das Lenkrad gezogen und hinter diesem verzurrt. Löst der Airbag nun aus, so verhindert der Airbagschutz ein Aufblasen des Luftsackes. Airbagschutzeinrichtungen gibt es auch für den Beifahrerairbag, wobei hier die sichere Anbringung im Fahrzeug schwieriger ist.

Rettungsleine

Eine Rettungsleine darf ausschließlich für die Rettung und Sicherung von Personen verwendet werden. Sie ist 20 oder 30 Meter lang und hat an einem Ende einen Leichtmetallkarabiner oder in älteren Ausführungen einen kleinen Holzstab. Zum Schutz wird die Rettungsleine in einem Beutel verwahrt. Sie ist jedes Jahr zu prüfen und nach sechs Jahren auszumustern.

Arbeitsleine

Eine Arbeitsleine kann für verschiedene Tätigkeiten wie das Festzurren von Geräten, Hochziehen von Strahlrohren oder zur Kennzeichnung des Rückweges beim Innenangriff verwendet werden. Ausgemusterte Rettungsleinen können rot eingefärbt werden und als Arbeitsleine verwendet werden. Sie ist keinen Prüfintervallen unterlegen.

bottom of page